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Werkskalibrierung (ISO-Kalibrierung) für die Messgröße Druck
Es muss nicht immer die aufwendige Kalibrierung nach DKD-R 6-1 sein
- Sie haben Ausreißer bei einigen Geräten?
- Ihr Gerät ist seit längerer Zeit nicht mehr in der Nutzung gewesen?
- Sie sind sich unsicher, ob Ihre Geräte richtig funktionieren?
Dann ist die Werkskalibrierung exakt das Richtige.
WK-Kalibrierungen (Werkskalibrierungen) können von jeglichen Personen oder Gesellschaften durchgeführt werden, die ein physikalisches Messgerät vorhalten können. Unsere Werkskalibrierungen werden mit rückführbaren Normalen und vorhandenen Normen für Kalibrierlabore unter Laborbedingungen durchgeführt.
Eine Kalibrierung umfasst folgendes:
- Kalibrierung nach den aktuell gültigen Normen
- Ausstellen eines Kalibrierscheines (Dokumentation der Kalibrierergebnisse)
- Anbringen einer Kalibriermarke am Kalibriergegenstand
- eventuelle Justagen sowie Ausweisung der gefundenen Messwerte vor den Justagen
- gegebenenfalls Wartungen, Reparaturen und Reinigungen
- Überprüfung des mitgelieferten Zubehörs, wie Akkus, Netzteile etc.
- falls erforderlich Software-Updates
Im Gegensatz zur Kalibrierung nach DKD-R 6-1 (DAkkS) erfolgt bei der Werkskalibrierung keine Angabe zur Betrachtung der Messunsicherheit. Die Ermittlung der Messergebnisse unterliegt keinen gesetzlich benannten Vorgaben. Externe Auditoren können daher diese Art der Kalibrierung verwerfen, wenn keine eindeutige Aussage über die Rückführbarkeit der Messergebnisse getroffen werden kann.
Die Werkskalibrierung: Für einige Unternehmen eine interessante Option
Werkskalibrierungen werden bei Kalibriergegenständen, die nicht der Kalibrierroutine nach DKD-R 6-1 unterliegen, durchgeführt. Hierbei werden wesentlich weniger Messpunkte angefahren und die Auswertung ist nicht so aufschlussreich wie bei Kalibrierungen nach DIN EN ISO/IEC 17025.
Hersteller ohne akkreditiertes Labor und Unternehmen, deren Prozessüberwachung keiner normenkonformen Beurteilung unterliegt, wählen häufig eine Werkskalibrierung. Hierbei findet eine Funktionsüberprüfung statt, bei welcher durch eine Vergleichsmessung zu einem Referenznormal die Abweichung eines Messgerätes festgestellt und dokumentiert wird. Eine Abnahme des Kalibrierablaufs und der Messbedingungen durch eine unabhängige Stelle ist nicht zwingend erforderlich. Die Messunsicherheit des Gerätes muss in einem Werkskalibrierschein nicht ausgewiesen werden. Eine Werkskalibrierung ist eine Momentaufnahme: Sie erhalten eine Überprüfung des Messgerätes, bei der kein Eingriff in das Messgerät erfolgt. Das Gerät und dessen Historie bleiben unverändert.
Der im Gegensatz zur Kalibrierung nach DKD-R 6-1 geringere Verfahrens- und Personalaufwand bei der Werkskalibrierung spiegelt sich in den günstigeren Kosten wieder, was sie für Unternehmen der Industrie attraktiv erscheinen lässt. Werkskalibrierungen werden jedoch im Hinblick auf DIN EN ISO/IEC 17025 nicht als Kalibriernachweis anerkannt und können von Auditoren bei unzureichender Dokumentation und mangelhafter Rückführbarkeit abgelehnt werden. Seit 2016 wurden hierzu strengere Vorschriften erlassen.